Die Erfahrungen aus zahlreichen Brandschutzschulungen in Bayern und Baden-Württemberg verdeutlichen, dass es häufig an grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen mangelt und im Ernstfall nicht angemessen gehandelt wird. Dieses Verhalten resultiert oft aus unzureichender Erfahrung und dem Glauben, dass bisher noch nichts passiert ist, also auch nichts passieren wird.

Die Folgen dieser Vernachlässigung können jedoch schwerwiegend sein. Die Versicherungsstatistiken erfassen zwar die direkten Schäden und Verletzungen, aber sie geben keinen Aufschluss über die Vielzahl von Beinahe-Zwischenfällen. Diese Vorfälle bleiben im Verborgenen, doch sie sind ein Indiz dafür, dass ein Mangel an Brandschutzvorkehrungen und -übungen zu gefährlichen Situationen führen kann.

Beispiele aus der Praxis zeigen diese Problematik: Ein Adventskranz brannte im Vorzimmer des Chefs in Nürnberg, und obwohl die Brandschutzhelfer den Brand schnell mit einem Pulverlöscher unter Kontrolle brachten, entstand durch das Löschpulver ein erheblicher Schaden, der eine umfangreiche Renovierung erforderlich machte. Das verdeutlicht, dass bei einer effektiven Brandbekämpfung Schäden entstehen können, wenn nicht genügend Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Ein weiteres Beispiel ereignete sich bei einem Metallverarbeiter, der jahrelang versuchte, kleine Magnesiumbrände mit Sand zu löschen. Obwohl es grundsätzlich korrekt ist, konnte bei einem größeren Brandereignis nur mit Mühe und Not durch den Einsatz von speziellen Metallbrandlöschern Schlimmeres verhindert werden. Dies verdeutlicht die Gefahr, die entsteht, wenn veraltete Techniken eingesetzt werden und die richtigen Brandschutzmaßnahmen vernachlässigt werden.

Bei weiteren Brandschutzübungen, die von Betriebsleitern selbst durchgeführt wurden, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Ein solches Ereignis fand in München statt, als der Betriebsleiter einen großen Stapel Europaletten auf dem Parkplatz anzündete und die Angestellten aufforderte, das Feuer mit Wasserlöschern zu bekämpfen. Dabei wurde jedoch nicht bedacht, dass an diesem Tag starke Windböen herrschten, die Funkenflug in Richtung Werkhalle verursachten. Es verdeutlicht, wie unüberlegte Maßnahmen zu gefährlichen Situationen führen können und wie wichtig es ist, stets auf Nummer sicher zu gehen.

Solche Vorfälle mögen zunächst amüsant erscheinen, aber nicht immer geht die Sache glimpflich aus. Es wird deutlich, dass es oft an einfachen Grundregeln mangelt und im Ernstfall nicht richtig gehandelt wird, weil die Mitarbeiter nicht ausreichend geübt haben. Die Brandschutzübung, sei es in München, Nürnberg oder Stuttgart, sind keine überflüssige Last, sondern eine Investition in die Sicherheit am Arbeitsplatz. Durch frühzeitige Prävention können teure Schäden und Verletzungen vermieden werden, die sowohl das Unternehmen als auch die Angestellten betreffen.

Es ist daher unerlässlich, dass regelmäßige Brandschutzübungen für Mitarbeiter stattfinden und die erforderlichen Brandschutzeinrichtungen sowie Fluchtwege vorhanden und funktionsfähig sind. Nur so kann eine sichere Arbeitsumgebung werden. Auch wenn man glaubt, dass solche Zwischenfälle  niemals passieren könnten, sollten selbst kleine Mängel oder das Fehlen einer angemessenen Brandschutzübung ernst genommen werden. Denn es braucht oft nur einen Moment der Unachtsamkeit, um schwere Konsequenzen zu verursachen.